Du und dein Teenager: Was Eltern über Altersangaben und Online-Sicherheit wissen müssen
Dr. Ann-Louise Lockhart
21. April 2025
Als Kinder- und Jugendpsychologin, Elterncoach und Mutter zweier Kinder weiß ich aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, immer über die Online-Aktivitäten deines Teenagers informiert zu sein. Du möchtest deinem Kind ein altersgerechtes Nutzungserlebnis ermöglichen und die Freiheit geben, Neues zu entdecken – aber es gleichzeitig vor Gefahren schützen. Das ist wirklich eine Gratwanderung. Die gute Nachricht: Du brauchst sie nicht alleine zu bewältigen. Meta entwickelt seine Tools fortlaufend weiter, um den digitalen Raum für Teens noch sicherer zu gestalten – und die Eltern nehmen in diesem Prozess eine Schlüsselrolle ein. Hier kannst du nachlesen, was du über die aktuellen Entwicklungen wissen solltest und wie du deinem Teenager erklären kannst, warum die Altersverifizierung wichtig ist, ohne ihm*ihr einen Vortrag zu halten.
Offenheit fördern, Geheimniskrämerei vermeiden
Ich kenne das. Als ich im Teenageralter war, habe ich Dinge vor meiner Mutter geheimgehalten, weil ich Angst hatte, sie würde mich verurteilen oder bestrafen. Diese Dynamik möchte ich nicht mit meinen eigenen Kindern wiederholen. Deshalb bemühe ich mich, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie das Gefühl haben, sie können auch mit schwierigen Themen wie Social Media, Datenschutz oder Online-Sicherheit zu mir kommen.
Als mein Teenager sich beispielsweise bei einer neuen App anmelden wollte, haben wir uns zusammen die Einstellungen angesehen. Ich habe mein Kind die Datenschutzeinstellungen vornehmen und erklären lassen, wie es vorhat, die App zu nutzen. Statt Regeln vorzugeben, habe ich mein Kind nach seiner Meinung gefragt: „Was, meinst du, sind die größten Risiken? Wie können wir sicherstellen, dass du geschützt bist?“ Damit war das Gesprächsthema nicht mehr „Mama versucht, mein Leben zu kontrollieren“, sondern „Wir gehen das gemeinsam an“.
Darum ist das Alter wichtig
In der Teenager-Phase entwickelt und verändert sich dein Kind ständig. Sind heute noch Animationsfilme angesagt, so sind es am nächsten Tag Online-Diskussionen über gesellschaftliche Themen. Dieser Reifeprozess sollte sich im digitalen Raum widerspiegeln, indem der Zugriff auf Inhalte, Features und Interaktionen dem jeweiligen Alter bzw. Entwicklungsstadium entsprechend angepasst wird.
Bei Meta dient die Altersangabe bestimmten Zwecken:
- Schutz jüngerer Nutzer*innen vor Inhalten, die nicht für ihre Altersgruppe bestimmt sind.
- Ein altersgerechtes Nutzungserlebnis für Teenager mit den richtigen Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen.
- Aktuelle Infos für Eltern über die digitalen Interaktionen ihrer Teenager, ohne deren Unabhängigkeit zu beeinträchtigen.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass manche Teenager nicht verstehen, warum die Frage nach dem Alter so wichtig ist. Sie halten die Frage vielleicht nur für eine weitere Hürde oder nehmen möglicherweise sogar an, dass ihre Eltern ihnen nicht trauen. Deshalb ist es wichtig, wie dieses Gespräch geführt wird.
So kannst du mit deinem Teenager über eine wahrheitsgemäße Altersangabe sprechen
Diese Situation kennen wir alle: Du möchtest mit deinem Teenager über etwas Wichtiges sprechen – und erhältst als Reaktion Augenrollen, Stöhnen oder „Mama/Papa, das weiß ich doch!“ Damit Eltern ein solches Gespräch besser gestalten können, hier ein paar Strategien, die tatsächlich funktionieren:
1. Gehe empathisch und nicht autoritär vor
Statt mit „Du musst das so machen, weil es sicherer ist“ zu beginnen, probiere es hiermit:
„Ich weiß, wie wichtig dir die sozialen Medien sind, um mit anderen in Kontakt zu bleiben. Und ich möchte nur, dass du dabei die bestmöglichen Erfahrungen machst – Erfahrungen, die tatsächlich für Leute in deinem Alter gedacht sind.“
Damit rückt der Fokus weg von Regeln und Kontrolle und hin zu Unterstützung und einem partnerschaftlichen Verhältnis.
2. Stelle deinen Teenager in den Mittelpunkt
Teenagern sind Fairness und Eigenständigkeit sehr wichtig. Du kannst also erklären:
„Wenn du auf einer Plattform dein echtes Alter angibst, wird gewährleistet, dass dir nur Inhalte angezeigt werden, die für dich bestimmt sind. Du siehst dann nicht so viele merkwürdige Anzeigen, weniger wildfremde Menschen versuchen, dir zu folgen, und du hast mehr Kontrolle darüber, wer dir Nachrichten senden kann.“
So erfährt dein Teenager, dass die Altersverifizierung nicht nur dem Schutz dient, sondern auch Vorteile bietet.
3. Sei offen für seine*ihre Sichtweise
Teenager sind schlau. Wenn dein Teen kontert, dass ja „sowieso alle Leute lügen, wenn es um ihr Alter geht“, kannst du einräumen, dass das zutrifft, dann aber den Blick auf das Gesamtbild wenden:
„Du hast Recht – manche Leute machen das. Aber Unternehmen wie Meta entwickeln ihre Technologien fortlaufend weiter, um die Personen zu ermitteln, die ein falsches Alter angeben, und so diesen Raum sicherer zu gestalten. Damit verbessern sie das Nutzungserlebnis in den sozialen Medien nicht nur für eine Person, sondern für alle.“
Wenn Teens das Gefühl haben, dass man sie ernst nimmt, sind sie eher bereit, etwas anzunehmen und zuzuhören.
Deine Rolle als Elternteil – ohne Druck
Du brauchst nicht jeden Klick zu überwachen, den dein Teenager macht. Aber es kann viel bewirken, wenn du Interesse an seiner*ihrer digitalen Welt zeigst – ohne dich einzumischen. Mit diesen Tipps kannst du dich ganz einfach einbringen:
- Im Familienbereich findest du Tools, mit denen du die Online-Aktivitäten deines Teens anleiten und unterstützen kannst.
- Bleib am Ball – mit regelmäßigen Gesprächen, nicht nur einem großen „Tech Talk“.
- Sei Vorbild für ein gutes digitales Nutzungsverhalten, indem du selbst einen verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien pflegst.
- Motiviere deinen Teenager dazu, beim Erstellen oder Aktualisieren eines Kontos sein*ihr tatsächliches Alter anzugeben.
Meta hat es sich zum Ziel gesetzt, den digitalen Raum sicherer zu gestalten, damit wir Eltern damit nicht allein gelassen werden. Durch offene Gespräche mit unseren Teens und mithilfe der verfügbaren Tools können wir dafür sorgen, dass sie ein sicheres und altersgerechtes Online-Nutzungserlebnis haben, ohne dass wir es als Belastung empfinden.
Biografie: Dr. Ann-Louise Lockhart hat über 20 Jahre Erfahrung als zertifizierte Kinder- und Jugendpsychologin, Elterncoachin und Referentin. Dr. Lockharts Ziel ist es, den überlasteten Eltern von Tweens und Teens dabei zu helfen, ihre Beziehung vom Konflikt zur Kommunikation zu bringen. Mit praktischen Tipps, empathischer Begleitung und dem Fokus auf dem offenen Gespräch ermöglicht Dr. Lockhart es Eltern, eine bessere Beziehung zu ihrem Teenager aufzubauen, ohne ständige Auseinandersetzungen. Auf www.anewdaysa.com erfährst du mehr über Dr. Lockhart.
In Apps von Meta kann dein Teenager in nur wenigen Schritten sein*ihr Geburtsdatum überprüfen und aktualisieren. Mit der folgenden Anleitung kannst du ihm*ihr dabei helfen, damit die Altersangabe stimmt.
- Tippe auf
Profil oder dein Profilbild unten rechts, um dein Profil aufzurufen.
- Tippe auf
Menü oben rechts.
- Tippe auf Kontenübersicht und anschließend auf Personenbezogene Angaben.
- Tippe auf Geburtstag oder auf Geburtsdatum und dann auf Bearbeiten, um dein Geburtsdatum zu ändern.
Facebook und Messenger
- Tippe oben rechts auf Facebook auf dein Profilbild.
- Tippe auf Einstellungen und Privatsphäre und dann auf Einstellungen.
- Tippe auf Kontenübersicht und dann auf Personenbezogene Angaben.
- Tippe auf Geburtsdatum.
- Tippe auf Bearbeiten und dann auf deinen Geburtstag.
- Tippe auf Speichern, um die Änderung zu bestätigen.
Meta Horizon-App
- Öffne auf deinem Telefon die Meta Horizon-App.
- Tippe auf
Menü oben in deinem Horizon-Feed.
- Tippe auf Kontenübersicht und dann auf
Personenbezogene Angaben.
- Tippe auf Geburtsdatum und dann neben deinem Geburtsdatum auf Bearbeiten.
- Bearbeite dein Geburtsdatum und tippe dann auf Speichern.
- Tippe auf Bestätigen.
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