Tipp Nr. 2 – Hilf deinem Teen dabei, seinen*ihren digitalen Fußabdruck zu schützen.
Es ist wichtig, dass du mit deinem Kind darüber sprichst, was online geteilt werden sollte und was nicht. Das gilt insbesondere für Sexting. Teens können in unangebrachte Beziehungen mit Gleichaltrigen verwickelt werden, aber auch Opfer von Kriminellen werden, die an ihre persönlichen Bilder oder Informationen herankommen wollen. Betroffene Jugendliche brauchen die Unterstützung von fürsorglichen Erwachsenen in ihrem Umfeld und gegebenenfalls auch von psychologischen Fachkräften. In der Broschüre „Talking to Teens about Sexting“ findest du weitere Infos dazu, wie du solche Gespräche mit Teenagern führen kannst. Netsmartz bietet außerdem hilfreiche Ressourcen für Familien.Tipp Nr. 3 – Sprich mit deinem Teen darüber, welche persönlichen Informationen, er*sie online teilt (z. B. Identität oder Standort).
Jugendliche sollten ihre Privatsphäre-Einstellungen kennen und genau wissen, welche Informationen sie mit Mitspieler*innen oder Gegner*innen in Online-Games teilen. Während der Pandemie gab es einen Anstieg um fast 100 % bei Fällen von Cyber-Grooming. Cyber-Grooming bedeutet, dass Teenager über Onlineplattformen wie Spiele-, Social-Media- oder Messaging-Apps angesprochen werden. Die Teens werden zunächst z. B. in Rollenspiele, Gespräche oder Onlinebeziehungen verwickelt und dann dazu gedrängt, explizite Bilder zu schicken, die weiterverkauft oder mit denen sie später erpresst werden. LGBTQ+-Teens sind besonders gefährdet, weil sie oft Informationen oder Unterstützung bei verschiedenen Stellen suchen, wenn sie noch nicht bereit sind, mit den Menschen in ihrem Umfeld über ihre sexuelle Identität zu sprechen. Ressourcen wie Being an LGBTQ+ Ally von HRC.org sind hilfreich für alle, die LGBTQ+-Teens in dieser Situation unterstützen möchten.Tipp Nr. 4 – Sprich mit deinem Teenager darüber, dass Sticheleien im Internet schnell in Cyber-Mobbing enden können.
Egal, ob dein Teenager gemobbt wird oder selbst mobbt: das Internet vergisst nicht. 48,7 % aller LGBTQ-Schüler*innen erleben innerhalb eines Jahres Cyber-Mobbing. Auch wenn dein Teenager einen verletzenden Inhalt nur teilt oder mit „Gefällt mir“ markiert, wird dadurch Mobbing befördert. Auf Stopbullying.gov findest du eine Definition von Cyber-Mobbing (auch Online-Mobbing genannt) sowie Informationen dazu, wie du es melden kannst. Wie du deinen Teenager in solchen Situationen unterstützen kannst, erfährst du dort ebenfalls.Tipp Nr. 5 – Sprich mit deinem Teen darüber, wer seine*ihre Freund*innen sind (und wer nicht).
Für junge Menschen kann es besonders aufregend sein, neue Freundschaftsanfragen und Follower*innen in den sozialen Medien zu erhalten. Eine Freundschaftsanfrage von dem Freund einer Freundin anzunehmen, kann harmlos sein und zu neuen positiven Beziehungen führen. Jugendliche sollten aber immer vorsichtig bleiben. Auch Online-Videospiele sind eine Form der virtuellen Kommunikation, die von Erwachsenen oft fälschlicherweise nicht als potenzielle Gefahr erkannt wird. Videospiele sind für viele Jugendliche ein beliebter Treffpunkt (wenn sie nicht gerade am Handy sind). Mehr als die Hälfte der Jugendlichen gibt an, beim Gaming im Internet neue Freundschaften geschlossen zu haben. Online-Spiele können LGBTQ+-Teens helfen, eine Community aufzubauen, neue Freund*innen zu finden und Repräsentation zu erfahren. Aber es ist auch wichtig, dass beim Spielen ihre Sicherheit gewährleistet ist.Bitte deinen Teenager, sich die Beiträge neuer Freund*innen und Follower*innen genau anzusehen. Konten können gehackt werden! Wenn junge Menschen ihre Konten sichern, schützen sie dadurch nicht nur sich selbst, sondern auch ihre wahren Freund*innen und Follower*innen. Bestärke deinen Teenager darin, Konten von Personen, die gegen die Richtlinien von Social-Media-Plattform verstoßen, nicht nur zu ignorieren, sondern zu blockieren und zu melden.Tipp Nr. 6 – Du scheust dich vor „peinlichen“ Gesprächen? Denke daran: Prävention ist in der Regel weniger unangenehm als Reaktion.
LGBTQ+-Teens sind besonders gefährdet, wenn sie nicht wissen, wie sie sich im Internet schützen können. Als Vertrauensperson solltest du den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien proaktiv ansprechen. Versuche nicht, diese Gespräche zu meiden, weil es dir unangenehm ist, über LGBTQ+-Themen im Zusammenhang mit Online-Sicherheit und Privatsphäre zu sprechen. Unterstütze deinen Teenager stattdessen dabei, mit dieser Verantwortung umzugehen, denn Null-Toleranz kann schnell nach hinten losgehen. Suche dir Hilfe bei Themen, mit denen du dich unwohl fühlst, und lass die Jugendlichen in deinem Leben wissen, dass du dich um sie und ihr digitales Wohlbefinden sorgst.